Rezension: Mama und der verhexte Spiegel

  • Titel: Mama und der verhexte Spiegel
  • Autorin: Brigitte Endre, Illustratorin: Anna Karina Birkenstock
  • Verlag: aracari
  • Kosten: 19,90 Euro

Inhalt:

In diesem Kinderbuch lernt man Timmy kennen, er wohnt bei seiner Mama und seine Eltern haben sich schon getrennt als er ganz klein war. Timmys Mama liegt die meiste Zeit im Bett und hat gar keine Lust mehr etwas zu machen. Er würde ihr so gerne helfen und versucht die Situation und die Krankheit zu verstehen. Seine Oma und Opa stehen Timmy und seiner Mama in der Zeit zur Seite und mithilfe eines Klinikaufenthalts geht es ihr immer besser.

Meine Meinung:

Das Buch wird für 4-6 jährige empfohlen und ist daher mit großen Bildern und kurzen, verständlichen Texten ausgestattet. Für diese Altersgruppe gibt es meines Wissens kaum Bücher, die sich mit der Krankheit Depressionen auseinandersetzen. Daher war ich sehr gespannt auf dieses Buch und seine Umsetzung des doch komplexen Themas.

Es wird deutlich und ehrlich die fehlende Lebensfreude der Mutter aufgezeigt. Sie kann sich nicht für Timmys Geschichten begeistern, bringt keine Energie auf mit ihm zu spielen und möchte nur in ihrem Bett liegen. Timmy hat dadurch das Gefühl nicht mehr so geliebt zu werden, macht sich Sorgen und hat Angst, dass er Schuld an Mamas Krankheit ist. Da das Buch aus seiner Sicht geschrieben wird, erfährt man seine Gefühle und Gedanken sehr nah und man kann ihn gut verstehen.

Seine Oma ist seine Bezugsperson und sie kümmert sich oft um ihn. Sie erzählt Timmy mithilfe eines Märchens wie Depressionen entstehen. Diese bildhafte, übertragene Darstellung finde ich eine gute Lösung das komplexe Thema zu erklären. Ich weiß nicht ob jedes Kind damit etwas anfangen kann, für manche ist diese Darstellung genau das richte für andere vielleicht verwirrend. Gut finde ich, dass wirklich klar gesagt wird, dass es sich um ein Märchen handelt. Durch das Gespräch mit der Oma bekommt Timmy das Gefühl er kann seine Mama mit ganz viel Liebe wieder gesund machen. Seine Mama macht ihm aber klar, das er sie nicht gesund machen kann und das finde ich richtig und wichtig.

Die Geschichte zeigt, dass Timmys Mama ihn trotzdem sehr lieb hat auch wenn sie es gerade nicht so zeigen kann. Die Gefühle und Emotionen sind durch die Bilder und durch den Text sehr greifbar. Auch der Prozess der Besserung ist schön dargestellt, Geduld haben steht hier im Vordergrund. Die Bilder beschreiben die Stimmung sehr gut. Das Zimmer der Mama wird sehr dunkel und chaotisch dargestellt, ansonsten wird mit hellen, strahlenden Farben gearbeitet. Es gibt viele kleine Details und die Bilder unterstützen den Text perfekt.

Fazit:

Diese Kinderbuch über Depressionen, lässt einen aus Timmys Sicht an seinen Gefühlen, Ängsten und seinem Verständnis der Krankheit teilhaben. Berührend und hoffnungsvoll und ein guter Einstieg in das Thema!

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